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Petula

13. April 2019 19:00

Nur nichts ändern, wenn es gerade läuft, dachte sich Sebastian Cleemann und setzte sich ans Klavier. Zwei wundervolle Jahre hatte der Gitarrist und Sänger kurz zuvor hinter sich gebracht: Mit der Veröffentlichung des zweiten Petula-Albums „Don’t Forget Me, Petula! Don’t Forget Everything, Petula!“ war der „Ex-Gitarrist von diesem und jenem und dem heißen Indiehit 2006“-Status abgeschüttelt und das ewige Seitenprojekt zu etwas so Wichtigem wie Willkommenen geworden.

Petula tourte ein Jahr lang erfolgreich allein und ein weiteres Jahr noch erfolgreicher als Support von Clickclickdecker, für die er auch ausreichend gut Schlagzeug spielte, mit denen er sich eine herzzerreißende Split-EP teilte und die ihn Abend für Abend bei einigen Stücken begleitete. Fanzines und Kulturradios konnten sich auf diesen Typ und seine Musik einigen, und die vielen immer bezaubernden und oft hart an der Grenze zum totalen Misslingen eigentümlich strahlenden Konzerte eroberten Herzen, Abend für Abend. Und doch wuchs das Gefühl, dass Petula gerade nicht so recht weiß, wie es weitergeht. Es war schön, die Songs mit einer kraftvoll schlingernden Band zu spielen. Und es war andererseits wundervoll, sich jedes mal neu in den eigenen Loops zu verstricken. Es war aufregend, Lieder aus Fragmenten und Brüchen zu bauen. Und doch fehlte das, manchmal auch piefige, Bett-Gitarre- Schrummschrumm-Lied-fertig-Gefühl. Was dalangsam nötig wurde: eine Richtungsentscheidung.

Und wenn Petula eine Richtungsentscheidung fällt, kann das nur eins bedeuten: überall hin. Gleichzeitig. Ein bisschen klassische Aufstellung, ein paar neue Instrumente, ein bisschen Fragment, ein bisschen Pop, ein bisschen Einsamkeit, ein bisschen Bandgefühl. Und es entsteht eine EP, die in ihrer Unentschiedenheit vielleicht Petulas homogenstes Stück Musik seit der allerersten superverhuschten flwr Ep ist.

„One last note before the rapture“ heißt es und meint: bevor hier vielleicht alles endet, umkippt, auffährt, anders wird, lass mich noch diese Gedanken festhalten. Gedanken an Jugendgeister, Naturverachtung, viele Küsse und reichlich Reue. Formuliert in verwaschenen Klaviertönen, schlenkernden Gitarrenfiguren und dezent fordendem Beat. Aufgenommen und gemischt von Oliver Stangl, gemastert von Freddy Knop, gestaltet von Martina Hoffmann und begleitet von Analogsoul, weil Konstanten und Freundschaft wichtig sind. Und man nicht alles ändern soll, wenn’s gerade läuft.

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Details

Datum:
13. April 2019
Zeit:
19:00

Veranstaltungsort

Raststätte
Lothringerstraße 23
Aachen, NRW 52062 Deutschland
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