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Oliver Minck & Friedemann Weise
23. Oktober 2009 19:00
Drei Leute, zwei Duos, ein Konzert:
1. DIE OLIVER MINCK ERFAHRUNG
Man kennt ihn als Sänger und Bassisten der Kölner Band Wolke und als Popdolmetscher für den Radiosender Eins Live. Weniger bekannt war bislang, dass Oliver Minck zu Hause auch eine Akustikgitarre rumstehen hat, die er immer dann zur Hand nimmt, wenn er sich eigentlich um wichtigere Dinge kümmern sollte.
Und weil es in letzter Zeit so viele wichtige Dinge gab, hat er auf seiner Gitarre einen kleinen Haufen Songs geschrieben, die er nun variantenreich für sein erstes, im Oktober erscheinendes Soloalbum aufbereitet hat: mal mit kleiner Band, mal ganz intim mit Kontrabass und Glockenspiel, dann wieder als schepperndes Indie-Duo und zu guter Letzt allein am Computer. Die erdige musikalische Inszenierung schlägt sich in den Texten nieder. Im Gegensatz zu den eher eskapistischen Wolke-Songs herrscht bei der Erfahrung bisweilen auch mal ein schonungsloser Sozialrealismus.
Bei ihren Konzerten ist DIE OLIVER MINCK ERFAHRUNG als Duo unterwegs: Unterstützt wird Oliver dann von Friedemann Weise (siehe unten) am Schlagzeug.
„Die Oliver Minck Erfahrung“ erscheint am 9. Oktober auf
Tumbleweed/Broken Silence.
www.myspace.com/dieoliverminck…
2. FRIEDEMANN WEISE
Friedemann Weise, bekennender Scientologe (stimmt nicht) und schwuler Jude mit Migrationshintergrund ist auf dem Weg, das nächste Ding zu werden. Wie es sich gehört mit 15 als Schlagzeuger gestartet, um dann – über den Umweg des schüchternen Homerecorders – 2005 endlich als energiebombender Singer/Songwriter auf der Bühne zu landen. Dass er hier unbedingt hingehört, hat nach fast 100 Solo- und Band-Shows in Deutschland, Österreich und der Schweiz nicht nur die Bonner Rundschau erkannt, die ihm die “Improvisations- und Entertainerfähigkeiten eines Beck” attestierte. Und sie meinte Hansen, nicht Kurt.
Für seine Songs braucht Friedemann Weise selten mehr als drei Akkorde und zweieinhalb Minuten. Bei seinen Themen hat er keine Angst vor Klischees, weil er immer einen Weg findet, das Klischee zu verzieren. Zeilen wie “Die Eltern war’n Lehrer / und ihre Kindheit auch / und weil es so schwer war / wird sie es aber auch” hören die meisten Leute gerne; nicht nur weil “auch” auf “auch” ein mutiger Reim ist. Auf spätpubertären Weltschmerz und frühmidlifekriselnden Betroffenheitsrock muss man bei Friedemann Weise lange warten. Manchmal bis zum letzten Song. Meistens aber vergeblich. Eher covert er dann den Violent-Femmes-Klassiker “Blister in the sun”. Sein musikalisches Spektrum reicht von Schrammel-Pop bis Indie-Rock, von Post-Punk bis Off-Beat bzw. allem, was man spielen kann, ohne Jazz in Holland studiert zu haben.
Nach zwei Jahren mit einer 4-Mann-Band ist Friedemann seit 2008 nur noch als Duo mit Markus Hausmann am Kinder-Schlagzeug unterwegs. Er selbst spielt abwechselnd Gitarre und Bass. Da Friedemann nicht so viele Effektgeräte besitzt, erinnert das ganze dann eher an Trio als an die White Stripes.
Friedemann Weise ist mit Loriot verwandt und lebt und arbeitet in Köln.
www.myspace.com/friedemannweis…
