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Wunderkinder – Frühwerke bekannter Regisseure
12. März 2011 19:00

UK 1969, 69 min, OmU
Regie: Kenneth Loach, Buch: Barry Hines, Kenneth Loach, Tony Garnett, nach einem Roman von Barry Hines, Kamera: Chris Menges, Musik: John Cameron, Schnitt: Roy Watts, Darsteller: David Bradley, Colin Welland, Lynne Perie, Freddie Fletcher, Brian Glover
Schon mit seinem zweiten Kinofilm erfüllte Ken Loach alle Hoffnungen, die man aufgrund seiner außergewöhnlichen Fernseharbeiten auf ihn gesetzt hatte. „Kes“, das Porträt eines Jungen aus der Arbeiterklasse Ende der 1960er Jahre, der einen Falken abrichtet, besitzt schon alle Referenzen, die die Kunst Ken Loachs auszeichnen: sensibel beobachtete Charaktere, detaillierte Schilderungen des sozialen Milieus und eine fast dokumentarische Darstellung von Ort und Zeit – hier die Bergarbeiterstadt Barnsley in Yorkshire -, gepaart mit einer klaren politischen Aussage. Mit „Kes“ zeigte Ken Loach das ganze Potential des neuen britischen Kinos der 1960er.
Ken Loach, der selber aus der Arbeiterklasse Englands stammt, hat in seinem Werk immer die sozialen Ungerechtigkeiten und politischen Missstände der Gesellschaft aufgegriffen und angeklagt. Bis heute ist er die linke Stimme des englischen Kinos geblieben. Oft ist er wegen seiner politischen Kunst angegriffen worden; man bezeichnete ihn als einseitig und veraltet, und doch zeigt der ungebrochene Erfolg seiner Filme, dass die Probleme, die er aufzeigt, noch lange nicht gelöst sind. Zuletzt warf Ken Loach mit dem Film „Looking for Eric“ (UK 2009) einen ironischen Blick auf die Fußballbegeisterung der englischen Arbeiterklasse.
Eine Reihe von Filmraum West
Siehe auch: filmnetz.ac